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Minimalismus als Lebenseinstellung?

Ich sitze vor meinem Schreibprogramm, das nur einen schwarzen Hintergrund zeigt, sonst nichts, damit ich mich besser auf das Wesentliche konzentrieren kann. Beim Öffnen des Programms steht immer das Zitat des Tages. Diesmal von Anaïs Nin (Schriftstellerin, 1903 bis 1977).

„We don’t see things as they are, we see them as we are.“

Das heutige fand ich passend zum Thema, über das ich schon die ganzen letzten Tage nachdenke. Jeder sieht die Dinge immer gefiltert durch seine eigenen Vorstellungen und Erkenntnisse. Wir sind Menschen mit Emotionen, Erfahrungen, Wünschen und Zukunftsvorstellungen und können die Dinge nie wertfrei und objektiv betrachten.

Für den einen bedeutet Minimalismus bewusst nur soviel zu konsumieren wie er zum Leben braucht und für den anderen der komplette Verzicht. Es ist dennoch immer eine subjektive Entscheidung, wann für einen Menschen weniger Konsum anfängt. Der eine braucht nur eine Reisetasche voll persönlicher Dinge, der andere mehr und denkt trotzdem, dass er minimalistisch lebt.

Warum ich mir darüber Gedanken mache? Ich verzichte täglich bereits auf viele Dinge in meinem Leben, schon alleine deswegen, weil ich kaum noch in Plastik verpackte Produkte, ausgenommen ein paar Kosmetik- und Hygieneartikel, konsumiere.

So oft gehe ich im Supermarkt die Gänge entlang und wundere mich, dass ich all diese verpackten Produkte auch mal gekauft habe, wahrscheinlich oft nur, um sie zu haben. Seit über einem Jahr brauche ich diese Produkte nicht mehr und kaufe unverpackte Lebensmittel. Dort wo ich keine Alternative finde, verzichte ich.

Besonders bei den vielen Süßigkeiten habe ich dann auch darüber nachgedacht wie schädlich diese für meinen Körper sind. Ich esse jetzt viel mehr Obst. Auch das kaufe ich bewusst ein. Es müssen keine Erdbeeren aus Spanien im Winter sein. Ich freue mich auch gerade an meinen selbst angebauten Erdbeerpflanzen auf meinem Balkon. Bin schon gespannt wie die schmecken.

Was brauche ich eigentlich wirklich zum Leben, um glücklich sein? Oft stehe ich vor meinem Kleiderschrank und denke, dass es schade ist, dass ich all diese Kleidungsstücke gar nicht trage. Man sollte mal richtig aussortieren, denke ich oft. Das macht frei von all den verstaubten Gedanken. Bei jedem meiner Umzüge habe ich mir das schon vorgenommen.

Jetzt will ich es angehen und mich befreien von all den Dingen, die ich nicht brauche, um glücklich und erfüllt zu leben. Denn durch Konsumgegenstände kann man kein echtes Glück erkaufen.

Für mich ist wichtig, dass ich im Einklang mit mir und meiner Umwelt lebe. Mir ist wichtig, dass ich mich mit Menschen austauschen und Ansichten teilen kann. Meine Familie, mein Partner und meine Freunde sind mir wichtig. Ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes Leben ist mir wichtig. Und das kann ich auch mit nur wenigen Dingen erleben.

Auf dem Blog Einfach Bewusst von Christof Herrmann, der über Minimalismus, Nachhaltigkeit und vegane Ernährung schreibt, habe ich ein interessantes Zitat von Erich Fromm (Psychoanalytiker und Philosoph, 1900 bis 1980) gefunden: „Die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere“.

Was bedeutet für dich Minimalismus? Ich freue mich auf deine Erfahrungen. Schreib es mir in deinem hilfreichen Kommentar.

Titelbild: © christina_conti – Fotolia.com

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3 Gedanken zu „Minimalismus als Lebenseinstellung?“

  1. Mein „Mantra“ der letzten Jahre lautete: “ Selbst der Wunsch nach Wunschlosigkeit ist eine Begierde.“ Nach Entrümpelung auf den inneren – und äusseren Ebenen entwickelte sich aus der anfänglichen Euphorie eine bis dato anhaltende Zufriedenheit. Konkret bedeutete dass ein Loslassen von gesellschaftlich „geforderten“ Normen und Wertevorstellungen und falle damit wunderbar durch alle Raster. Ich kann reisen, muss aber nicht, ich kann arbeiten, muss aber nicht, es geht weniger um Verzicht, vielmehr um die bewusste Wahl, warum? Was für ein Reichtum sich durch diese Lebensphilosophie erschliesst, lässt sich nur erahnen, bin doch erst am Anfang, „arbeite“ mit Freude weiter am So-Sein, alles andere sind Nebeneffekte (Nachhaltigkeit, Müllvermeidung etc.)
    Grüsse aus meiner Einsiedelei an der Nordsee ?

  2. Liebe Karin,

    das hast du schön gesagt. Das sich bewusst für etwas entscheiden, ist mir auch sehr wichtig. Es freut mich, dass du meinen Artikel auf eine so berührende Art und Weise kommentiert hast.

    Ganz liebe Grüße in den Norden
    Anja

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