Die anhaltenden Debatten um Klima und Zukunft haben etwas in uns bewegt. Wir als Familie wollen selbst auch mehr machen, um das Klima zu schützen. Auf der Suche nach Maßnahmen, die wirklich etwas bringen und die jeder umsetzen kann, haben wir 13 kleine und große Tipps für dich zusammengetragen.
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1. Wechsel zu echtem Ökostrom
Bisher beziehen wir noch keinen Ökostrom, aber das soll sich dieses Jahr ändern. Weil Ökostrom kein geschützter Begriff ist und wir nicht genau wissen, auf was wir bei der Wahl achten müssen, haben wir uns bei Utopia informiert. Laut der Utopia Bestenlisten ist Polarstern einer der besten Öko-Energieversorger auf dem Markt. Der von Polarstern angebotene Ökostrom wird zu 100 % aus erneuerbaren Energien erzeugt. Uns gefällt an Polarstern auch sehr, dass es ein Sozialunternehmen beziehungsweise Social Business ist. Sozialunternehmen sind Unternehmen, bei denen die soziale und ökologische Rendite genauso viel zählt wie die finanzielle. Was Polarstern sonst noch so zum vielfachen Testsieger macht und uns überzeugt hat, liest du hier. Update: Wir beziehen seit Dezember 2021 Ökostrom.
2. Wechsel zu einer nachhaltigen Bank
Dieses Jahr möchte ich für den Blog endlich auch ein Geschäftskonto bei einer nachhaltigen Bank einrichten. Ich tendiere dabei zur Triodos Bank, habe mich aber noch nicht abschließend entschieden. Update: Ich habe jetzt ein Geschäftskonto bei der Triodos Bank.
3. Regional-saisonal einkaufen
Seit fast einem Jahr kaufen wir vorwiegend regional-saisonale Lebensmittel. Das funktioniert für uns besonders gut, seitdem wir bei einem Bioland-zertifizierten Gemüsebetrieb aus der Region kaufen. Die Bioland-Gärtnerei gehört zum Ökokiste e. V. und beliefert uns wöchentlich mit regionalen Bioprodukten in umweltfreundlichen Pfandkisten. Alternative Bezugsquellen für regionale Produkte sind Hofläden, Wochenmärkte und die Internetplattform Marktschwärmer.
4. Weniger Fleisch essen
Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Fleischesser (1,8 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr) kannst du nach Drexel (2019) durch gesunde Ernährung (d. h. einmal pro Woche Fleisch oder Fisch, wenig Milchprodukte, viel Obst und Gemüse; wann immer möglich regional und bio) um bis zu 1 Tonne CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
5. Weniger Auto fahren
Momentan haben wir noch ein Auto, aber seitdem wir ein Lastenrad (E-Bike) gekauft haben, fahren wir kaum noch damit. Für uns war die Investition in ein Lastenrad eine Grundsatzentscheidung, über die wir auch auf dem Blog noch berichten wollen. Auch die benötigte Energie bei einem E-Bike ist im Vergleich zum Pkw fast vernachlässigbar gering. Sogar unter Berücksichtigung der Akkuherstellung liegt die CO2-Emission je nach Fahrweise nur bei drei bis fünf Gramm pro Kilometer, bei Verwendung von Ökostrom sogar unter 2 Gramm pro Kilometer – Pkw verursachen im Vergleich das 50- bis 100-fache (Drexel, 2019).
6. Mehr Secondhand
Kaufe bzw. konsumiere nur das was du wirklich brauchst. Prüfe zunächst, ob du das gewünschte Produkt aus zweiter Hand kaufen kannst, z. B. in einem regionalen Secondhand-Laden (z. B. Oxfam-Shops). Weitere regionale Quellen sind Bücherschränke, Sozialkaufhäuser und Tauschpartys. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld. Es gibt mittlerweile auch viele Plattformen im Internet, über die du gebrauchte Produkte beziehen kannst, z. B. ganz klassisch über ebay Kleinanzeigen.
7. Weniger Online-Versand
Ein Grund für den Anstieg des Verpackungsmülls ist laut Umweltbundesamt der zunehmende Online-Versand. Daher überlege zweimal, ob du das Produkt wirklich nur im Online-Versand beziehen kannst. Wenn ich unbedingt etwas online kaufen will, versuche ich möglichst größere Mengen beziehungsweise Großgebinde zu bestellen. Früher habe ich häufiger Bücher über Amazon bestellt, da ich dachte, dass ich diese so besonders schnell erhalte. Mittlerweile gibt es eine soziale Alternative, und zwar buch7 (Werbelink). Noch besser ist es, wenn du einen regionalen Buchladen unterstützt. Wenn ich in meiner Lieblingsbuchhandlung nachmittags ein Buch bestelle, dann ist das Buch morgens um 9 Uhr zur Abholung bereit und das ohne klimaschädlichen individuellen Versand.
8. Mehr Fair Fashion
Wie für alle anderen Konsumgüter gilt auch hier am besten nur Kleidung kaufen, die du wirklich brauchst. Soll es doch eine neue Jeans oder ein T-Shirt sein, achte darauf, dass du von fairen Marken kaufst. Im letzten Jahr habe ich schon damit angefangen fast nur noch faire Kleidung zu kaufen. Das möchte ich beibehalten und keine konventionellen Marken mehr unterstützen. Ich halte auch nichts von den nachhaltigen Linien der Fast Fashion Labels. Oft hilft es auch den Kleiderschrank nach alten Teilen zu durchforsten: Ich finde da fast immer etwas im Verborgenen, das mir plötzlich doch wieder gefällt.
9. Sozialunternehmen unterstützen
Mit Hilfe der von Polarstern entwickelten Landkarte der Social Businesses kannst du dir jederzeit raussuchen wo in deiner Region faire und soziale Unternehmen zu finden sind (einige haben auch Onlineshops, sind daher überregional). Es ist wichtig genau diese Unternehmen zu unterstützen, damit der Einfluss einer mehr werteorientierten Wirtschaft in unserem profitorientierten System zunimmt. Die Landkarte soll es dir einfacher machen die richtige Wahl zu treffen und du kannst u. a. nach Branchen wie Finanzen, Energie, Gastronomie und Kleidung filtern. Du findest in der Landkarte nur Unternehmen, die Mitglied des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschlands, der Gemeinwohl-Ökonomie, des Impact Hubs oder nach B Corp zertifiziert sind.
10. Weniger fliegen
Für mich gehört Reisen zum Leben dazu, denn es liegt in der Natur des Menschen andere Länder und Kulturen kennenzulernen. Aber muss das immer eine Fernreise sein? So schlägt die Pro-Kopf-Emission bei einem Langstreckenflug (z. B. München-Bangkok) mit 4.400 kg CO2-Emissionen zu Buche, während die Mittelstrecke (Berlin-Barcelona) nur 1.020 kg verzeichnet (Drexel, 2019). Es ist laut Klima-Experte Drexel daher empfehlenswert auf Langstreckenflüge möglichst zu verzichten (höchstens alle 10 Jahre) und Urlaubsdestinationen im Umkreis von 1.500 Kilometern zu wählen. Versuche innerhalb Europas gar nicht zu fliegen und möglichst mit dem Zug, der Fähre oder dem Pkw zu reisen. Auch bei der Wahl der Unterkünfte kannst du auf Nachhaltigkeitssiegel achten.
Einige Menschen müssen fliegen, um die Familie zu besuchen. Wir machen das auch einmal im Jahr und das lässt sich nicht vermeiden. Ansonsten versuchen wir regional Urlaub zu machen, z. B. waren wir letztes Jahr im Harz auf einem Campingplatz.
Am meisten stören mich aber Businessreisen, die teilweise unüberlegt mit dem Flugzeug getätigt werden. Oft ließen diese sich vermeiden, z. B. mit einer Videokonferenz oder wenn eine weniger eng getaktete Terminplanung gemacht werden würde.
11. Weniger Müll produzieren
Wir kaufen bereits einen Großteil unserer Lebensmittel unverpackt, aber da ist immer noch viel Potenzial nach oben. Wichtiger als alles unverpackt zu kaufen, finde ich, dass wir als Familie ein Bewusstsein dafür entwickelt haben und Vorbild für andere sind. Das schlechte Gewissen macht sich definitiv bei uns breit, wenn der Müllberg zu Hause wieder steigt. Nimm doch auch mal deine eigenen Gefäße mit zum Einkauf (mittlerweile bieten viele Supermärkte diesen Service an) oder lass beim Bäcker deine Brötchen in einen Stoffbeutel packen. Mit weniger Müll meine ich auch weniger Lebensmittelabfälle. Uns hilft zum Beispiel, dass wir uns einmal die Woche eine Essensplanung für die Hauptmahlzeiten machen, so dass wir seitdem viel weniger Lebensmittel wegwerfen. Da wir fast ausschließlich mit frischen Lebensmitteln kochen und kaum verarbeitete Lebensmittel konsumieren, haben wir automatisch auch weniger Verpackungsabfälle.
12. Für Nachhaltigkeit und Klimaschutz engagieren
Wenn du es einrichten kannst, gehe auf Demonstrationen, u. a. für Klimaschutz (z. B. in der Fridays-For-Future-Bewegung) oder Tierschutz. Unterschreibe Petitionen und werde politisch. Gehe wählen. Engagiere dich ehrenamtlich bei thematisch passenden gemeinnützigen Vereinen und Initiativen. Mache deine Mitmenschen auf Missstände in Sachen Umwelt- und Klimaschutz aufmerksam. Unterstütze Blogs, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, indem du die Beiträge teilst. Sei ein Vorbild für andere.
Haben dir meine nachhaltigen Vorsätze für das neue Jahr gefallen? Vieles von dem was ich geschrieben habe, mache ich schon, aber es gibt noch Potenzial nach oben. Ich bin nicht perfekt und das ist auch nicht mein Ziel. Für mich ist besonders wichtig, dass ich mich regelmäßig mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetze, weil ich es so wichtig für unsere Gesellschaft finde, und dadurch immer mehr dazulerne.
Welches sind deine persönlichen Vorsätze für die Zukunft? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Noch mehr Informationen:
- In einem ebenfalls in Kooperation mit dem Öko-Energieversorger Polarstern entstandenen Beitrag kannst du mehr über die Bedeutung von Sozialunternehmen nachlesen: Gemeinwohl-Ökonomie: Woran du wirklich nachhaltige Unternehmen erkennst
- Die Landkarte der deutschlandweiten Social Businesses findest du auf der Webseite von Polarstern
- Hier gelangst du zum Oxfam Shop-Finder
- Buchempfehlung: Drexel, Christof (2019). Warum Meerschweinchen das Klima retten (Werbelink) (Transparenz: PR-Sample)
Titelbild: Foto von Ross Findon auf Unsplash
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Danke für den tollen Beitrag! Ich finde es so faszinierend, dass die meisten der Veränderungen, die man sich der Umwelt wegen vornimmt, auch gleich Geld sparen. Viele deiner Vorsätze meinen ja den Verzicht von Konsum. Das hat dann auch gleich noch so viele andere Vorteile! Ich liebe es, mich von den Bergen von altem Kram zu befreien und minimalistischer – und nachhaltiger – zu leben.
Ich nehme es ähnlich und versuche in allen Bereichen nachhaltiger zu leben. Bei der Recherche zu meinem letzten Blogpost habe ich festgestellt, wie viel auch ein grüner Energieversorger wirklich bringt, und mich ebenso dafür entschieden.
Danke fürs Teilen!
Super! Das freut mich sehr, dass der Beitrag so gut bei dir ankommt. Für welchen grünen Energieversorger hast du dich denn entschieden und warum? Viele Grüße, Anja
Wir sind, obwohl ich zunächst skeptisch war, bei Vattenfall gelandet: Der Natur24 Tarif soll tatsächlich 100 % Ökostrom sein und ist zertifiziert vom TÜV… natürlich ist mir klar, dass es sowas wie 100 % Ökostrom nicht gibt, aber einen Unterschied macht das auf jeden Fall!
Der Vorteil eines großen Versorgers wie Vattenfall ist immerhin, dass dieser eine gewisse Stabilität hat. Zuletzt waren wir bei einem sehr kleinen Ökostromanbieter, der pleite gegangen ist. Das hat uns im Endeffekt einen Haufen Geld gekostet 🙁
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?
Guten Tag!
Wunderbare Blogbeiträge. Sie bieten Informationen für jeden einzelnen Menschen. Danke, dass Sie diese Tipps mit uns teilen. Ich hoffe, bald mehr informative Beiträge von Ihnen zu lesen.
Herzliche Grüße,
Simon
Hallo,
danke, für diesen sehr interessanten Beitrag.
Wir, von Graffitiartist, finden es super, dass ihr über diese Themen informiert.
Viele Grüße
Graffitiartist
(Graffitimarketing für Unternehmen)
Hi,
es freut mich, dass euch der Beitrag gefallen hat 🙂
Liebe Grüße
Anja