Ich war mit meiner Familie im Normandie-Urlaub. Neben vielen geschichtlichen Stationen, der von Touristen überrannten Klosterinsel Mont-Saint-Michel und zwei wunderschönen Besuchen am Strand von Cabourg haben wir auch viele Ausflüge in die Natur gemacht.
Alle Touren haben wir von unserem Cottage Le Petit Promenant in La Bazoque aus gemacht.
1. Steilklippen und Gärten von Étretat
Die 120 km lange Steilküste, in der Étretat liegt, wird wegen ihrer hellen Färbung auch Alabasterküste genannt. Die in der Oberkreide entstandenen Felsklippen bestehen im Wesentlichen aus weißer Kreide und Feuerstein. Unterhalb der Felsen lagert sich Feuerstein, von dem sich die Kreide gelöst hat und vom Meer weggespült wurde, schichtweise ab. Diese bilden die charakteristischen Kiesstrände.
Ich möchte dir das Restaurant La Flotille in Étretat empfehlen – ohne dass mich dieses Restaurant beauftragt hat 😉 Das Restaurant hat einen Holzofengrill, auf dem Rumpsteaks vor deinen Augen zubereitet werden. Wir haben danach außerhalb nicht wieder so gut gegessen.
Beeindruckend sind die drei Felsentore Porte d’Amont, Porte d’Aval und Manneporte. Einen grandiosen Blick auf das berühmte Porte d’Aval und die Felsnadel Aiguille bietet die Aussicht von den Gärten Étretats. Leider war es bei unserem Besuch sehr diesig.
Die von Madame Thébault (franz. Schauspielerin des 20. Jahrhunderts und enge Freundin des impressionistischen Malers Claude Monet) beauftragten und vom Landschaftsarchitekten Alexander Grivko angelegten Gärten von Étretat sind eine einzigartige Sammlung moderner experimenteller Kunst. In dem folgenden Video bekommst du einen Einblick in die Gärten.
Die Ausflugsziele 2. bis 5. haben wir nacheinander als Tagestour gemacht. Alle Stationen liegen im Regionalen Naturpark der Sümpfe des Cotentin und des Bessin (franz. Parc naturel régional des Marais du Cotentin et du Bessin). Der Naturpark liegt in den Départements Calvados und Manche.
Ich liebe Botanik und habe versucht einige Pflanzen zu bestimmen. Sollte ich mich einmal vertan haben, würde ich mich über Feedback von dir freuen.
2. Naturschutzhaus – Maison du Parc
Rund um das Naturschutzhaus kannst du spazieren gehen und die zahlreichen Vögel in den Salzwiesen beobachten.
3. Mont Castre
Der Mont Castre ist einer der höchsten Erhebungen im Cotentin. Es handelt sich beim Mont Castre um einen alten Sandsteinbruch. Neben dem Parkplatz gibt es auch einen Kinderspielplatz und Sitzmöglichkeiten. Außerdem habe ich dort Brombeeren gesammelt. Lecker!
4. Fluss Ay
Im Flussgebiet der Ay gibt es einen 2 km langen Wanderweg. Wir haben unseren Nachmittagssnack auf der neben dem Fluss liegenden Wiese gegessen und Schmetterlinge und Libellen beobachtet. Anschließend war unser Sohn im Fluss baden.
5. Dünen von Créances
Die Dünen begrenzen im Süden den Naturhafen von Saint-Germain-Sur-Ay. Dieser ist mit 600 Hektar der größte Naturhafen der Westküste des Cotentin. Besonders interessant fande ich die Pflanzenwelt in den Salzwiesen.
6. Tal der Vire und Crêperie Les Roches de Ham
Das Tal der Vire, eine hügelige Heckenlandschaft, hat mich nachhaltg beeindruckt. Diese schöne Landschaft, südlich von Saint-Lô, kannst du am besten bei Les Roches de Ham auf dich wirken lassen. Wir haben diesen Ausflug an unserem letzten Urlaubstag unternommen. Ich habe diese Gegend nur durch Zufall entdeckt, da ich nach einer guten Crêperie in der Nähe von unserem Aufenthaltsort gegoogelt hatte. Der Kaffee und die für die Normandie typischen Buchweizen-Crêpes waren der Hammer! Ich wurde nicht von Les Roche de Ham für diese Empfehlung bezahlt!
Exkurs Bocage – Heckenlandschaft
Die Hecken oder Wallhecken und Hohlwege wurden durch keltische Bauern vor etwa 2000 Jahren als Flurgrenzen angelegt und spielen heute aufgrund der großen Diversität kleinräumiger Landschaftsstrukturen eine wichtige Rolle für den Erhalt der biologischen Artenvielfalt. Der auch als Bocage bezeichnete Landschaftstyp kommt vorwiegend in den französischen Atlantikregionen vor. Weitere großflächige Heckenlandschaften gibt es in Belgien und Großbritannien.
Hier noch eine spannende ARTE-Dokumentation über die Bocage-Landschaft in der Normandie.
Wer noch mehr über die Heckenlandschaft erfahren will, der kann den 3 km langen Lehrpfad bei Carentan besuchen.
7. Parc Animalier du Beauquet Marais
Ich bin gegen Tierparks und Zoos, weil die Tier dort meist nicht artgerecht gehalten werden, doch diesen Tierpark mit ausschließlich domestizierten Tieren in hoher Artenvielfalt kann ich dir dennoch empfehlen.
Gerade wenn du mit kleinen Kindern unterwegs bist, macht ein Ausflug und das gemeinsame Füttern der Schweine, Schafe und Ziegen sehr viel Freude, denn die Tiere leben auf großen Weiden und werden artgerecht gehalten.
Uns hat die Normandie sehr beeindruckt, auch wegen der interessanten Kulturlandschaften. Wir kommen auf jeden Fall wieder, denn es ist fast unmöglich in zwei Wochen Urlaub alle Sehenswürdigkeiten und schönen Plätze zu besuchen. Und dann möchten wir auf der Vire Kanu fahren gehen.
Warst du auch schon in der Normandie? Welche Orte kannst du empfehlen?
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Titelbild @Umweltgedanken