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Marktschwärmer: Fair und regional einkaufen direkt vom Erzeuger

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Vor einiger Zeit bekam ich eine E-Mail von Volker Zepperitz, dem Sprecher der Initiative der Marktschwärmer. Darin enthalten war ein 25-Euro-Gutschein, den ich in einer Schwärmerei meiner Wahl einlösen kann. Was um Himmels willen ist eine Schwärmerei, dachte ich? Ich hatte noch nie davon gehört. Da ich mich zu nichts verpflichtet fühlen sollte, löste ich den Gutschein ein und hatte ein positives Einkaufserlebnis und eine nette Begegnung mit den Gastgebern einer Schwärmerei in Mainz.

Ich war so begeistert von der Vision hinter dem Konzept Marktschärmer, dass ich dich an meiner Freude teilhaben lassen möchte. Vielleicht probierst du die Marktschwärmer auch mal aus?

Ich suchte mir eine Schwärmerei in meiner Nähe und zwar die Amorella Kirsch-Manufaktur in Mainz. Leider gibt es aktuell noch keine Schwärmerei in Wiesbaden (ist aber in Aufbau im Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden). Denn immer von Wiesbaden nach Mainz zu fahren ist auch nicht nachhaltig!

Marktschwärmer ist ein sozial und ökologisch orientiertes Netzwerk zur Direktvermarktung

Nun zu dem Konzept Marktschwärmer. Was ist das? Hierbei finden sich regionale Anbieter zusammen und verkaufen Lebensmittel und Getränke zu fairen Preisen an nachhaltig denkende Menschen. Aktuell gibt es 44 Schwärmereien in Deutschland. Das Ganze ist auch nicht brandneu. Zuvor hieß Marktschwärmer Food Assembly, doch dies war vielen zu international und spiegelte nicht den Grundgedanken – die Regionalität – wider. So wurde Food Assembly 2017 in Marktschwärmer umbenannt.

Der Vorteil für die Erzeuger ist, dass diese nur so viele Produkte produzieren müssen wie auch gekauft wurden. Es gibt dadurch keine Verschwendung verderblicher Lebensmittel. Lies dazu auch meinen Beitrag zum Thema Lebensmittelverschwendung.

Der Kunde bekommt nicht einfach nur eine anonyme Lieferung wie es zum Beispiel bei Lebensmittelkisten der Fall ist, sondern kann am Abholtag direkt mit den Erzeugern ins Gespräch kommen. Auch muss der Kunde nicht jeden Erzeugerhof einzeln anfahren, um dort in den Hofläden die Lebensmittel zu kaufen. Das spart Kraftstoff und somit CO2-Emissionen. Und das ist gut für unser Klima!

Kombination aus Onlineshop und Bauernmarkt

Der Einkauf erfolgt ganz bequem online, so dass beim Abholen mehr Zeit für das Wesentliche, das Miteinander sprechen bleibt, da der Bezahlvorgang schon abgeschlossen ist. Das Tolle an den Marktschwärmern ist also, dass die Erzeuger bei der Verteilung, die einmal die Woche in Mainz zum Beispiel in der Zeit von 17:30 Uhr bis 19 Uhr stattfindet, anwesend sind. So kannst du direkt etwas zu den Produkten und deren Anbau- bzw. Aufzuchtbedingungen fragen.

Ich kam leider etwas spät, so dass ich nur noch zwei Erzeuger treffen konnte. Die anderen waren schon wieder unterwegs, weil die einen längeren Anfahrtsweg von einer Stunde hatten. Die meisten meiner Produkte waren schon zusammengestellt und wurden mir von der Gastgeberin der Schwärmerei, Katja Mossel, in der Alten Waschküche vom Chausseehaus in Mainz-Marienborn überreicht.

Mit dabei waren frische Milch und Quark vom Milchhof Soonwald, zwei Sorten Käse vom Buchenhof, ein Paket Feldsalat von Stein`s Kräuter und Garten, ein halbes Dinkel-Kartoffel-Nuss-Brot (ohne jegliche Zusatzstoffe) von Kaegy’s Kornkammer. Das Highlight war das Rinder-Hackfleisch von Bauer-Balzer.

Saisonal und regional einkaufen

Leckere regionale Produkte, die ich in der Schwärmerei gekauft habe (leider nicht alle plastikfrei)
© Anja Blumschein

Gut fand ich, dass alles regional und saisonal ist. Nicht gefallen hat mir das viele Plastik bei den Verpackungen. Die Milch kam immerhin im 2-Liter-Mehrwegbehälter. Leider war die Portionsgröße 250 g beim Quark nicht in einem Mehrwegbecher möglich. Erst ab 500 g gibt es den Quark oder Joghurt im Mehrwegbecher. Auch das Rinder-Hackfleisch war in einer Plastiktüte eingepackt. Der Feldsalat war ebenfalls in einem Einwegplastikschale mit Deckel. Hier hätte ich den Vorschlag wiederverwendbare Plastikschalen zu verwenden. Das wäre umweltfreundlicher und würde mir besser gefallen. Die Erzeuger können dann wie der Milchhof Soonwald auch ein Pfand auf die Schale erheben.

Die Produkte waren allesamt sehr lecker. Den Käse und das Brot haben wir noch gleich am selben Abend probiert.

Mir gefällt das Konzept von Marktschwärmer. Daher wollte ich es hier mit euch teilen. Sicher gibt es auch Erzeuger in anderen Schwärmereien Deutschlands, die mehr auf plastikarmes Verpacken achten. Schau doch mal bei Marktschwärmer vorbei und vielleicht gibt es auch in deiner Nähe eine Schwärmerei bei der du tolle regionale Produkte kaufen kannst. Die Registrierung beziehungsweise die Mitgliedschaft bei Marktschwärmer ist kostenlos.

Katja Mossel, Gastgeberin der Schwärmerei in Mainz, erzählte mir, dass zu jedem Marktschwärmer-Tag rund 50 Menschen kommen. Da ist sicher noch Potential. Ich denke, dass viele gar nicht wissen, dass es diese Möglichkeit des regionalen Einkaufs neben Wochenmarkt und Hofladen gibt.

Für Menschen, die es zeitlich nicht schaffen auf den Wochenmarkt zu gehen, ist so eine Schwärmerei eine Alternative für den regionalen Einkauf.

Kaufst du immer regional? Und warst du schon mal bei einer Schwärmerei in deiner Nähe? Ich freue mich auf deine Erfahrung und Meinung in deinem Kommentar.

Weiterführende Informationen:

Werbevideo von Marktschwärmer: Wir sind Marktschwärmer. Und du? 
Hier kommst du zur Plattform Marktschwärmer
Marktschwärmer bei Facebook

Titelbild: © Marktschwärmer

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