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Yamas und Niyamas: Verändere mit Yoga und Meditation dein Verhalten nach außen und deine persönliche Lebensführung

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In diesem Beitrag gebe ich dir zehn Empfehlungen, mit denen du dein Verhalten nach außen (Yamas) und deine persönliche Lebensführung (Niyamas) positiv verändern kannst.

Bevor ich dir die Empfehlungen für einen achtsamen Umgang mit der Welt (Luft, Wasser, Boden, Pflanze, Tier, Mensch) und für deine persönliche Lebensführung gebe, möchte ich dir erzählen was Yoga und Meditation mit Spiritualität zu tun haben.

Spiritualität ist eine Lebenseinstellung

Ein spiritueller Mensch ist sich über sich selbst bewusst und möchte ein sinnhaftes Leben führen. Dabei kann eine Religion helfen, muss es aber nicht. Spiritualität bedeutet, dass du Erfahrungen innerhalb deines Geistes machst. Dabei können dir Yoga und Meditation helfen. Für mich haben Yoga und Meditation überhaupt nichts mit Esoterik bzw. irgendwelchen geistigen Lehren (z. B. Hellseherei, Heilen durch Hände auflegen, Telepathie usw.) zu tun, die wissenschaftlich widerlegt sind. Mit Spiritualität aber schon, denn beim Yoga und bei der Meditation geht es um das Ganze, um den bewussten Umgang mit dir selbst und mit anderen, nicht mehr und nicht weniger.

Yamas und Niyamas

Im Raja Yoga (einer der klassischen Yoga-Wege), wo es mehr um geistliche als um körperliche Übungen geht, gibt es fünf Yamas und fünf Niyamas. Yamas sind die Empfehlungen für den ethischen Umgang mit anderen (Verhaltensweisen nach außen) und Niyamas sind der Gegenpol zu Yamas und die Empfehlungen für die persönliche Lebensführung.

Yama steht im Yoga für die ethischen Empfehlungen im Yoga, insbesondere im Raja Yoga, Kundalini Yoga und Hatha Yoga. Yama steht aber auch für den Todesgott. Vor dem Hintergrund, dass du irgendwann sterben wirst, kannst du überlegen: „Habe ich mein Leben mit Liebe gelebt, anderen Menschen Liebe gegeben und mich ethisch richtig verhalten?“.

Empfehlungen für den ethischen Umgang mit anderen (Yamas)

Yama „Ahimsa“ oder Nicht-Verletzen, Liebe, Mitgefühl

Dieses Verhaltensgebot hält uns an keine Gewalt auszuüben. Nicht nur Gewalt gegen Menschen ist damit gemeint, sondern auch Gewalt gegenüber anderen Wesen und der Natur. Dazu zählen zum Beispiel unterdrückende Gesellschaftsstrukturen und unfaire Handelsbedingungen. Zusammengefasst geht es um ein achtsames Konsumverhalten, zum Beispiel durch Kauf von regionalen Bioprodukten und fairer Kleidung, aber auch um eine gewaltfreie Kommunikation. Auch handelt es sich um eine Verhaltensregel, die das Töten oder Verletzen von Lebewesen ablehnt.

Yama „Satya“ oder Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit

Hier geht es darum, dass du zunächst mit dir in einen ehrlichen Dialog gehst, belüge dich nicht selbst und gestehe dir auch Fehler ein. Wähle auch in Gesprächen mit anderen deine Worte bewusst und sensibel. Manchmal ist es aber auch sinnvoller zu schweigen, bevor du jemanden mit der Wahrheit zu sehr verletzen würdest. Überlege täglich, in welchen Situationen du vielleicht nicht ganz ehrlich warst, zu dir selbst oder zu anderen. Hast du immer das ausgedrückt was du denkst und fühlst? Wenn es dir schwerfällt deine Meinung ehrlich zu kommunizieren, kannst du dich z. B. mit gewaltfreier Kommunikation beschäftigen und Stück für Stück lernen ehrlicher und aufrichtiger zu handeln und Gewohnheiten zu ändern.

Yama „Asteya“ oder Nicht-Stehlen, Begierdelosigkeit, Großzügigkeit und Geben

Das Yama hält uns dazu an, begierdelos zu sein und nichts zu nehmen was einem nicht gehört. Es geht auch darum, nicht immer mehr zu wollen als man hat, vielmehr kommt es darauf an Verlangen in Dankbarkeit zu wandeln. In der heutigen globalisierten Welt geschieht Diebstahl oft indirekt und unbewusst. Zum Beispiel wird ein großer Teil unseres Getreides für die Fleischproduktion verbraucht. An anderer Stelle müssen Menschen hungern. Wenn wir Billigkleidung kaufen, nehmen wir vielen Menschen eine gewisse Lebenschance. Vielmehr sollten wir fairen Handel und faire Produktionsbedingungen mit unserem eigenen Konsumverhalten beeinflussen.

Yama „Brahmacharya“, eigentlich Enthaltsamkeit, Keuschheit, Vermeidung oder (realitätsnäher) Nicht-Verschwenden, mit Bedacht genießen, Maß halten

Bei diesem Yama geht es darum, kontrollierter zu leben und nichts im Übermaß zu konsumieren (z. B. Alkohol, Medien, Süßigkeiten). Dazu gehören auch Mahlzeiten mehr zu genießen und langsam zu dir zu nehmen, die verschiedenen Geschmäcker bewusst wahrzunehmen und genügend zu kauen. Das Yama ermuntert auch weniger verschwenderisch mit unserer Umwelt zu sein, d. h. Wasser und Strom sparen, keine Energie z. B. durch lange Transportwege von Nahrungsmitteln zu verschwenden.

Dieser Absatz erschien im Rahmen einer Kooperation mit St. Leonhards Quellen geringfügig abgeändert auch in diesem Beitrag Yoga und Wasser trinken: Das solltest du wissen

Yama „Aparigraha“ oder Nicht-Horten, Großzügigkeit, Freundlichkeit ohne Hintergedanken

Das Yama „Aparigraha“ oder Nicht-Horten, hält uns dazu an, dass wir um uns herum nicht mehr Dinge anhäufen als wirklich notwendig. Wörtlich übersetzt heißt Aparigraha nicht umfassen, nicht gierig sein, bescheiden sein. Aparigraha heißt auch loslassen, gelassen zu sein. Es ist ein Zufriedensein mit dem, was rechtmäßig kommt. Das heißt, es geht auch darum, sich von alten Gewohnheiten oder altem Besitz zu trennen und Raum für Neues zu schaffen. Aparigraha wird auch als Unbestechlichkeit bezeichnet. Es bedeutet, dass du keine Geschenke und Gefallen annimmst, die dir angeboten werden, um etwas von dir zu erreichen.

Empfehlungen für die persönliche Lebensführung (Niyamas)

Niyama „Shaucha“ oder Reinheit

Darunter verstehen wir, dass du deinen Körper und deine Wohnung reinhältst. Dazu gehört eine gesunde Ernährung ohne Schadstoffe. Es gibt aber nicht nur das Shaucha auf körperlicher Ebene, sondern auch auf geistiger Ebene. Wenn du nicht du selbst bist beziehungsweise nicht im Reinen mit deinem Geist bist, z. B. weil du traurig bist, dann kommst du ins Ashaucha, das heißt du bist unrein und von dir selbst entfernt. Dann kannst du versuchen wieder ins Shaucha zu kommen. Die Reinhaltung des Körpers erreichst du neben einer gesunden Ernährung durch eine kontinuierliche Asana-Praxis (Asanas sind Yogahaltungen). Auch Meditation, Pranayama (Atemübungen) und Kriyas (Reinigungsübungen) helfen dir in deinen Körper zu kommen, eine innere Reinheit, ein heiteres Gemüt und eine gute Konzentration zu erlangen. Einige Menschen fasten beispielsweise, um geistige Klarheit zu erlangen.

Dieser Absatz erschien im Rahmen einer Kooperation mit St. Leonhards Quellen geringfügig abgeändert auch in diesem Beitrag Yoga und Wasser trinken: Das solltest du wissen

Niyama „Santosha“ oder Zufriedenheit

Santosha bedeutet Zufriedenheit und die Dinge so zu nehmen wie sie passieren oder den anderen so zu akzeptieren wie er/sie ist. Es bedeutet auch mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und der Welt in Frieden zu sein. Du kannst daran wachsen, was auch immer passiert. Begebe dich nicht in die Opferrolle und höre auf dich zu beklagen, dich zu ärgern oder zu schimpfen. Sieh es vielmehr als eine Aufgabe, die gerade ansteht bzw. gelöst werden muss und die zu deinem Entwicklungsweg gehört.

Niyama „Tapas“ oder Disziplin und Askese

Tapas bedeutet Hitze oder Wärme. Tapas bedeutet spirituelle Praxis, die mit Begeisterung ausgeführt wird. Es ist auch das bewusste Tun von etwas, das du nicht magst oder das dich anstrengt. In dem du aber bewusst etwas tust, was dir (zunächst) keine Freude bereitet oder dich Kraft kostet, wirst du an Willenskraft dazugewinnen. Das können die Asanas sein, die du jeden Tag oder jede Woche übst oder ein Fasten-Tag, um deinen Körper zu reinigen.

Niyama „Swadhyaya“ oder Selbststudium

Swadhyaya bedeutet zum einen Selbstreflexion, d. h. versuche mehr über dich selbst herauszufinden. Dabei können dir Meditation und/oder Tagebuch schreiben helfen. Es bedeutet aber auch, dass du Schriften liest, die dich inspirieren und dich auf deinem spirituellen Weg der Selbstverwirklichung weiterbringen. Dies können z. B. die Bibel oder das Yogasutra von Patanjali oder andere Texte mit spirituellem, philosophischem oder religiösem Inhalt sein.

Niyama „Ishvara“ oder Hingabe an Gott, an das höchste Ideal, im Yoga auch Lehrer

Ishvara kann ein persönlicher Gott sein, aber auch eine Frau, ein Kind, ein Mann, eine Idee, im Prinzip der individualisierte Spirit. Dies kann für jeden etwas anderes bedeuten. Es ist also kein Gott im religiösen Sinne gemeint, sondern es geht darum sich hinzugeben und anzuvertrauen, um alles in seiner Vollkommenheit zu erkennen. Es geht darum, mit Hilfe von Meditation den eigenen Geist aufmerksam zu beobachten, sich in Selbsthingabe zu üben und Gelassenheit, Urvertrauen und Akzeptanz zuzulassen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig mitgeben auf deinem Yoga-Weg zu mehr inneren Frieden und zu einer klareren Sicht auf die Welt, in der wir leben.

Welche Yamas und Niyamas wendest du bereits an? Schreibe mir in den Kommentaren.

Titelbild: Foto von Conscious Design auf Unsplash

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