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Green Yoga: Öko-Yogische Prinzipien für den Alltag

Öko, Yoga, Kopf, Herz und Verstand gehören zusammen – das ist Green Yoga. Es lässt uns nicht kalt, wenn Umweltzerstörung, Tierleid oder menschenverachtende Arbeitsbedingungen auf der Welt passieren. Die Welt – das bist auch du.

In einem früheren Beitrag habe ich dir erzählt, dass ich nach dem Prinzip Green Yoga mein Leben ausrichten möchte. Es gibt Prinzipien, die in Bezug auf Nachhaltigkeit und Leben im Einklang mit dir und deiner Umwelt dafür besonders wichtig sind. Die für mich wichtigsten öko-yogischen Prinzipien beziehungsweise Yamas und Niyamas möchte ich dir heute vorstellen.

Yama steht im Yoga für die ethischen Empfehlungen im Yoga, insbesondere im Raja Yoga, Kundalini Yoga und Hatha Yoga. Yama steht aber auch für den Todesgott. Vor dem Hintergrund, dass du irgendwann sterben wirst, kannst du überlegen: „Habe ich mein Leben mit Liebe gelebt, anderen Menschen Liebe gegeben und mich ethisch richtig verhalten?“. Denn nur das zählt und nicht wie viel Geld du angehäuft, wie viele Autos und welche Karrierestufe du hattest.

Im Raja Yoga gibt es fünf Yamas und fünf Niyamas. Yamas sind die Empfehlungen für den ethischen Umgang mit anderen und Niyamas sind der Gegenpol zu Yamas und die Empfehlungen für die persönliche Lebensführung.

Die fünf Yamas im Raja Yoga sind: Ahimsa (Nicht-Verletzen oder Liebe, Mitgefühl), Satya (Wahrhaftigkeit), Asteya (Nicht-Stehlen oder Großzügigkeit und Geben), Brahmacharya (in jedem Menschen das Fromme, Absolute zu sehen, eigentlich Enthaltsamkeit, Keuschheit) und Aparigraha (Nicht-Horten oder Großzügigkeit, Freundlichkeit ohne Hintergedanken).

Zu den Niyamas gehören Shaucha (Reinheit), Santosha (Zufriedenheit), Tapas (Disziplin und Askese), Swadhyaya (Selbststudium) und Ishvara (Hingabe an Gott).

 

Fünf wichtige öko-yogische Yamas und Niyamas

 

Yama „Aparigraha“ oder Nicht-Horten

Das Yama „Aparigraha“ oder Nicht-Horten, hält uns dazu an, dass wir um uns herum nicht mehr Dinge anhäufen als wirklich notwendig. Früher war das Horten von Nahrungsmitteln überlebensnotwendig, zum Beispiel damit wir in der kälteren Jahreszeit genügend zu essen haben. Heute horten wir vor allem eines: Geld.

Wörtlich übersetzt heißt Aparigraha nicht umfassen, nicht gierig sein. Das Gegenteil ist Parigraha, was soviel heißt wie umfassen, festhalten oder etwas mehr festhalten zu wollen – auch Gier genannt.

Aparigraha heißt auch loslassen, gelassen zu sein. Es ist ein Zufriedensein mit dem was rechtmäßig kommt. Aparigraha wird deshalb auch als Unbestechlichkeit bezeichnet. Es bedeutet, dass du keine Geschenke und Gefallen annimmst, die dir angeboten werden, um etwas von dir zu erreichen. Geschenke, die von Herzen kommen und die Freundschaft erhalten, sind damit nicht gemeint. Wenn du durch das Geschenk in deiner ethischen Freiheit eingeschränkt wirst, dann solltest du dieses nicht annehmen. Nimm Geschenke an, die aus Liebe gegeben werden, aber mache dich nicht abhängig von Gefallen.

 

Yama „Ahimsa“ oder Nicht-Gewalt

Diese Verhaltensrichtlinie hält uns an keine Gewalt auszuüben. Nicht nur Gewalt gegen Menschen ist damit gemeint, sondern auch Gewalt gegenüber anderen Wesen und die Natur. Dazu zählen zum Beispiel unterdrückende Gesellschaftsstrukturen und unfaire Handelsbedingungen.

Leben kannst du dieses Yama indem du keine ausbeuterischen Arbeitsbedingungen unterstützt und Waren aus Fairem Handel kaufst. Auch Fleisch aus Massentierhaltung oder Tierversuche solltest du nicht durch dein Konsumverhalten unterstützen, wenn du nach diesem öko-yogischen Prinzip leben willst.

Zusammengefasst geht es um ein achtsames Konsumverhalten, zum Beispiel durch Kauf von regionalen Bioprodukten und faire Kleidung, aber auch um eine gewaltfreie Kommunikation.

 

Yama „Asteya“ oder Nicht-Stehlen

In der heutigen globalisierten Welt geschieht Diebstahl oft indirekt und unbewusst. Zum Beispiel wird ein großer Teil unseres Getreides für die Biospritproduktion und die Fleischproduktion verbraucht. An anderer Stelle müssen Menschen hungern. Wenn wir Billigkleidung kaufen, nehmen wir vielen Menschen eine gewisse Lebenschance. Vielmehr sollten wir fairen Handel und faire Produktionsbedingungen mit unserem eigenen Konsumverhalten beeinflussen.

 

Niyama „Shaucha“ oder Reinheit

Darunter verstehen wir, dass du deinen Körper und deine Wohnung rein hältst. Dazu gehört eine gesunde Ernährung ohne Schadstoffe. Das heißt auch ohne Fast Food. Die Reinhaltung des Körpers erreichst du zudem durch eine kontinuierliche Asana-Praxis. Asanas sind die Übungen, die du beim Yoga machen kannst. Auch Meditation hilft dir in deinen Körper zu kommen.

Hautausschläge sind in der heutigen Zeit oft ein Zeichen, dass dein Körper allergisch auf Stoffe reagiert, die in Kosmetika und Hygieneartikeln enthalten sind. In der öko-yogischen Praxis verzichtest du am besten auf Zusatzstoffe und lässt nur naturbelassene Kosmetik an deine Haut. Auch zertifizierte Naturtextilien helfen, dass keine Schadstoffe aus dem Produktionsprozess auf deinen Körper gelangen.

Es gibt aber nicht nur das Shaucha auf körperlicher Ebene, sondern auch auf geistiger Ebene. Wenn du nicht du selbst bist beziehungsweise nicht im reinen mit deinem Geist bist, zum Beispiel weil du traurig bist, dann kommst du ins Ashaucha, das heißt du bist unrein und von dir selbst entfernt. Dann kannst du versuchen wieder ins Shaucha zu kommen.

 

Niyama „Tapas“ oder Disziplin und Askese

Tapas bedeutet Hitze oder Wärme. Tapas bedeutet spirituelle Praxis, die mit Begeisterung ausgeführt wird. Es ist auch das bewusste Tun von etwas, das du nicht magst oder das dich anstrengt. In dem du aber bewusst etwas tust, was dir (zunächst) keine Freude bereitet oder dich Kraft kostet, wirst du an Willenskraft dazugewinnen.

Das können die Asanas sein, die du jeden Tag oder jede Woche übst oder ein Fasten-Tag, um deinen Körper zu reinigen. Ich verzichte auf Plastik in meinem Leben. Das schaffe ich auch nicht immer und es ist oft schwer dranzubleiben, aber ich „zwinge“ mich jeden Tag aufs Neue diesen Weg weiterzugehen.

Das waren meine Top 5 Yamas und Niyamas. Die anderen sind nicht weniger wichtig für einen Lebensstil nach Green Yoga, nur würden diese den Beitrag sprengen. Daher folgen diese in einem zweiten Teil.

Ich würde mich freuen, wenn du mir in den Kommentaren schreibst, ob dir diese Lebensprinzipien weiterhelfen und ob Green Yoga etwas für dich ist. Hast du noch weitere Beispiele, die wir unter den Green-Yamas und Green-Niyamas zusammenfassen können?

Titelbild: © Microgen – stock.adobe.com

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