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Spülmittel selber machen – 2 einfache Rezepte zum Nachmachen

Selbstgemachtes Spülmittel

Konventionelles Spülmittel enthält umweltschädliche Tenside auf Erdölbasis. Auch Bio-Spülmittel enthält Tenside, meist auf Pflanzenölbasis, die zwar besser abbaubar sind, aber oft aus Palmöl oder Kokosöl bestehen. Und das ist auch nicht umweltfreundlicher.

Wenn du auf ein herkömmliches Spülmittel aus dem Supermarkt verzichtest, tust du etwas für die Umwelt und sparst auch noch Plastik. Mit nur wenigen Zutaten kannst du dir ein ökologisches Spülmittel selber machen.

Spülmittel selber machen aus Bio-Zitronen, Bio-Apfelessig, Wasser und Speisesalz

Spülmittel selber machen
Spülmittel aus Bio-Zitrone, Bio-Apfelessig, Salz und Wasser ist ökologisch und plastikfrei
© Umweltgedanken

 

Dieses Öko-Spülmittel ist auch für die Spülmaschine geeignet. Zwei Esslöffel davon enstprechen einem Geschirrspültab.

Diese Zutaten brauchst du für das selbstgemachte Spülmittel:

  • 3 Bio-Zitronen (möglichst Ernte aus Europa)
  • 100 ml Bio-Apfelessig
  • 200 g Speisesalz (ich habe grobes Meersalz genommen)
  • 400 ml Wasser

Außerdem brauchst du:

  • Pürierstab oder Mixer
  • Kochtopf
  • Küchensieb und Schüssel
  • Gläser oder Flaschen (alternativ Seifenspender, wenn du bereits hast) zum Abfüllen, ggf. einen Trichter

So stellst du das DIY-Flüssigspülmittel her:

  1. Bio-Zitronen in kleine Stücke schneiden und anschließend pürieren oder mit einem Mixer zu einem groben Brei zerkleinern.
  2. Die zerkleinerten Bio-Zitronen und alle weiteren Zutaten (Bio-Apfelessig, Speisesalz und Wasser) in einen Kochtopf geben.
  3. Den Brei etwa 10 bis 15 Minuten zugedeckt bei kleiner Hitze köcheln lassen.
  4. Spülmittel durch ein Küchensieb passieren.
  5. Wenn die aufgefangene Flüssigkeit etwas abgekühlt ist, kannst du diese in Gläser oder Flaschen füllen.

Das abgekühlte Spülmittel hat eine leicht dickflüssige Konsistenz. Ich entnehme das Spülmittel mit einem sauberen Teelöffel. Da es komplett schadstofffrei ist, eignet sich das Öko-Spülmittel besonders gut zum Spülen von Babyflaschen oder Geschirr, das nicht in die Spülmaschine darf, beispielsweise aus Olivenholz. Wie schon weiter oben geschrieben, eignet es sich auch als Ersatz für Geschirrspültabs. Aufgrund der Zitronensäure sparst du dir den Klarspüler. Du kannst das Spülmittel auch als Scheuermilch für verkalkte Armaturen benutzen. Funktioniert richtig gut! Welche selbstgemachten Reiniger ich noch verwende, findest du hier.

Spülmittel selber machen aus Olivenölseife, Natron und Wasser

Spüli aus Natron
Natürliches Spülmittel aus Olivenölseife, Natron und Wasser ist umweltfreundlich und hautschonend
© Umweltgedanken

 

Dieses Spülmittel ist umweltfreundlich und schnell zu machen. Aufgrund der milden Inhaltstoffe ist es sehr hautfreundlich. Außerdem ist es günstiger als herkömmliches Spülmittel. Ich benutze für das selbstgemachte Spülmittel reine Pflanzenölseife ohne Palmöl – in meinem Fall Alepposeife aus 100 % Olivenöl, die ich in einem Esoterik-Geschäft um die Ecke unverpackt (nur mit Papierbanderole) kaufen kann. Alepposeife (meist noch mit Lorbeeröl) gibt es aber in den meisten Biomärkten und eignet sich auch als Feinwaschmittel für Wolle und Seide. Kernseife geht grundsätzlich auch, enthält aber meist Zusätze und besteht fast immer aus Palmöl.

Diese Zutaten brauchst du für das selbstgemachte Spülmittel:

  • 1 TL Natron (Natron bzw. Backsoda in Papierverpackung gibt es hier)
  • 20 g Olivenölseife (z. B. Alepposeife ist palmölfrei) oder Kernseife (ohne Palmöl) – bei Verwendung von Kernseife hat das Spülmittel eine dickflüssige Konsistenz wie Pudding (liegt am Glyzerin)
  • 450 ml Wasser
  • optional: etwas abgeriebene Zitronen- oder Orangenschale

Außerdem brauchst du:

  • eine Küchenreibe
  • einen Topf
  • einen Schneebesen
  • einen Teelöffel
  • eine Flasche oder einen Seifenspender (wenn du bereits einen hast) zum Abfüllen, ggf. einen Trichter

So stellst du das DIY-Flüssigspülmittel her:

  1. Olivenölseife kleinraspeln. Du kannst auch direkt das ganze Stück raspeln und die Seifenflocken in einem Schraubglas aufbewahren. So hast du immer Nachschub, wenn du neues Spülmittel selber machen willst.
  2. Wasser in einem Topf erhitzen. Die Seifenflocken in das Wasser schütten und solange mit dem Schneebesen rühren bis sich die gesamte Seife aufgelöst hat.
  3. Natron dazugeben und umrühren.
  4. Alles abkühlen lassen und in die Flasche füllen (ggf. Trichter verwenden).

In manchen Rezepten wird noch ätherisches Öl als Zutat angegeben. Ich verzichte darauf, da auch ätherische Öle wassergefährdend und allergieauslösend sein können. Wer etwas Duft braucht, kann optional abgeriebene Zitronen- oder Orangenschale verwenden.

Wenn du naturreine Alepposeife benutzt, sollte das DIY Spülmittel flüssig bleiben, lediglich die ölhaltige Phase setzt sich unten ab. Bei Verwendung von Kernseife kann es passieren, dass das Spülmittel aufgrund der Zusätze (Glyzerin) stark eindickt. Dann musst du dein Spülmittel vor Gebrauch gut schütteln.

Tipps für nachhaltiges Spülen

Selbstgemachtes Spülmittel
Plastikfreie Spüle mit natürlichem Spülmittel und waschbarem Baumwolllappen (alter Waschlappen)
© Umweltgedanken

 

  • Verwende zum Spülen keine Spülschwämme oder Spüllappen aus Kunststoff, denn diese geben Mikroplastikpartikel an das Abwasser ab. Verwende stattdessen auswaschbare Spüllappen aus Baumwolle (auch Weiterverwendung von alten Waschlappen oder Handtüchern denkbar).
  • Benutze Spülbürsten (wenn überhaupt, ich habe gar keine) mit auswechselbaren Köpfen (aus Naturborsten – kompostierbar) und möglichst mit einem Stiel aus Metall. Holzstiele eignen sich nur, wenn du die Bürste aufhängen kannst, sonst schimmelt der Stiel sehr schnell
  • Entferne Essensreste vom Geschirr, bevor sie angetrocknet sind.
  • Spüle mit lauwarmen Wasser und lasse das Geschirr etwas im Wasser einweichen.
  • Vermeide es unter fließendem Wasser zu spülen.
  • Gereinigtes Geschirr kannst du anschließend in eine Schüssel mit klarem Wasser und einem Schuss Essig (wirkt wie Klarspüler) abspülen.
  • Spüle ohne Plastikhandschuhe (das selbstgemachte Spülmittel greift die Hände nicht so stark an wie herkömmliches Spülmittel).
  • Verwende nur so viel Spülmittel wie nötig.

Ich komme mit beiden Spülmitteln gut zurecht, nutze sie in Kombination (das mit Zitrone ist für Glas besser) und werde in Zukunft auf das gekaufte verzichten. Am Anfang ist es etwas gewöhnungsbedürftig, da das selbstgemachte Spülmittel nicht schäumt. Außerdem musst du bei starker Fettverschmutzung das Spülmittel konzentrierter anwenden.

Wieder einen Schritt in die richtige Richtung geschafft. Jetzt ist unsere Spüle auch endlich plastikfrei! Noch mehr Tipps wie du in der Küche Plastik einsparst findest du in meinem Beitrag Das schafft jeder! In 10 Schritten zur plastikfreien Küche – die ultimative Anleitung

Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Nachmachen.

Welches Geschirrspülmittel gefällt dir besser? Benutzt du schon selbstgemachtes Spülmittel? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Titelbild: © Umweltgedanken

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23 Gedanken zu „Spülmittel selber machen – 2 einfache Rezepte zum Nachmachen“

  1. Danke für diese tollen und wertvollen Tipps. Ich bin leider immer wieder überrascht, dass „Bio“ (Biospülmittel, etc) dann doch nicht so gut ist und wie einfach es ist, eine sinnvolle Alternative herzustellen.
    Toller Blog! Danke

  2. Liebe Anja,
    ich habe vielleicht eine etwas dumme Frage, aber bei mir Zuhause liegt noch ca. 1 kg Totes Meer-Badesalz herum und ich hab überlegt, ob man das auch für die Herstellung des Spüli-Rezeptes verwenden könnte?! Würde mich über eine Antwort freuen.
    Liebe Grüße,
    Cathi

  3. Liebe Cathi,

    das Salz soll insbesondere als Scheuersubstanz dienen. Ich denke, du kannst es ruhig mit Badesalz ausprobieren, denn das ist ja auch schön grob. Viel Spaß beim Nachmachen 🙂

    Viele Grüße

    Anja

  4. Hallo Esah,

    vielen Dank für deine Frage. Welches Spülmittel hast du denn gemacht? Das Zitronen-Spülmittel wird wie eine Paste. Das ist normal. Das Spülmittel mit Alepposeife wird nicht flüssig. Lediglich die Ölphase setzt sich oben etwas ab. Wenn du das Spülmittel dann kurz schüttelst, ist es wieder flüssig. Falls es komplett fest geworden ist (ähnlich wie Wackelpudding), dann könnte es daran liegen, dass deine Seife Glyzerin (bei Kernseife der Fall) enthält. Mit reiner Alepposeife wird das Spülmittel normalerweise nicht fest.

    Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter?

    Liebe Grüße

    Anja

  5. Hallo,

    ich würde gerne das erste Rezept für das Spülmittel ausprobieren, habe aber noch eine Frage. Wie lange ist denn die Haltbarkeit, wenn ich nach den Mengenangaben vom Rezept zubereite? Freue mich auf eine Antwort.

  6. Hallo Siso,

    danke für deine Frage. Ich benutze das Spülmittel gar nicht für die Spülmaschine. Da nehme ich immer noch Geschirrspültabs. Falls du aber Tabs hast ohne integrierten Klarspüler, könntest du das Zitronen-Spülmittel als Ersatz für den Klarspüler in das entsprechende Fach geben. Das funktioniert. Ich benutze die beiden DIY Spülmittel für den Abwasch an der Spüle, z. B. für Bretter, Pfanne, Teesiebe, Babyflaschen, den kleinen Abwasch halt etc. Dadurch spare ich mir das flüssige Spülmittel. Bei sehr starken Verschmutzungen kommen die DIY Spülmittel auch irgendwann an ihre Grenzen 😉

    Liebe Grüße

    Anja

  7. Hi Anja, ich bin davon ausgegangen, weil du oben geschrieben hast, dass es auch für den Geschirrspüler benutzt werden kann…😀
    Nun denn, ich habe es als Ersatz für einen Tab genommen und es hat gut funktioniert. Als Ersatz für Klarspüler verwende ich Essig.

    LG

  8. Hi,
    werden die Zitronen bei der ersten Anleitung komplett verwendet, also mit Schale? Oder bezieht sich das „Zitronen zerkleinern“ auf das Fruchtfleisch/Innenleben?
    Danke und liebe Grüße
    Christian

  9. Super Rezepte! Bin gespannt wie die mir zusagen… eine Frage allerdings… bei dem Zitronengeschirrspülmittel – kann man da die Zitrone durch ein heimisches Obst (z. B. Apfel) ersetzen? Ich versuche gerade auf regional umzustellen.

  10. Hallo,

    vielen Dank! Super Rezepte!

    Eine Frage zu dem Zitronen-Apfelessig-Geschirrspülmittel: kann man da die Zitrone auch durch Äpfel/Birnen oder andere heimische Fruchtsorten ersetzen? Ich hab nämlich Zitronen so gut wie nie da (kaufe regional ein und Zitronen wachsen nicht in Deutschland).

    Liebe Grüße

    Aya

  11. Hallo Lara,

    danke für dein liebes Feedback. Und toll, dass du auf regional umstellst. Zu deiner Frage: Apfelsäure wird ähnlich wie Zitronensäure als Konservierungsmittel eingesetzt. Viel Säure haben z. B. Apfelsorten wie Boskoop oder Elstar. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Vielleicht magst du mir ja davon berichten?

    Liebe Grüße

    Anja

  12. Hallo Aya,

    danke für dein nettes Feedback. Und super, dass du regional einkaufst. Zu deiner Frage: Apfelsäure wird ähnlich wie Zitronensäure als Konservierungsmittel eingesetzt. Viel Säure haben z. B. Apfelsorten wie Boskoop oder Elstar. Mit Äpfeln kann ich es mir also theoretisch vorstellen. Birnen enthalten verglichen mit Äpfeln weniger Säure und daher kann ich mir Birnen nicht so gut als Ersatz für Zitronen vorstellen (schmecken ja auch eher süß). Was vielleicht auch noch einen Versuch wert wäre, sind rote Johannisbeeren und Himbeeren, da diese sehr viel Zitronensäure enthalten. Die Zitronensäure wirkt ja nicht nur konservierend, sondern auch kalklösend. Wenn du es mal mit den heimischen Früchten ausprobierst, lass mich dein Feedback wissen.

    Liebe Grüße 🙂

    Anja

  13. Hallo Anja,

    könntest du noch schreiben, wie du die Alepposeife als Feinwaschmittel verwendest? Also Menge und wohin (direkt in die Trommel oder ins Fach)?

    Vielen Dank schon mal für eine Antwort – alle anderen Tipps bin ich gerade am Ausprobieren. Auch dafür vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Daniela

  14. Hallo Daniela,

    vielen Dank für deine Frage. Für ein Feinwaschmittel (Wolle, Seide) kannst du einfach Wasser und geraspelte Alepposeife im Verhältnis 5:1 in einem Topf zum Kochen bringen. Dann abkühlen lassen und in eine Flasche geben. Davon nimmst du etwa 50 ml bis 100 ml je Waschladung (am besten direkt in die Waschtrommel geben). Viel Spaß beim Ausprobieren.

    Liebe Grüße

    Anja

  15. Hallo,
    meine Frage: Können diese Öko-Spülmittel Fett lösen, auflösen? Sollte dies nicht der Fall sein, so kühlt sich das abgespülte Fett in den Abflussrohren ab und wird diese über kurz oder lang verstopfen.
    Danke für die Rückantwort

  16. Hallo Herr Bühner,

    vielen Dank für Ihre Frage und den Hinweis. Natron bzw. Backsoda und Kernseife bzw. Olivenölseife sind fettlösend, wenn auch nicht so stark wie bei gekauften Spülmitteln. Wichtig ist, dass das Geschirr gut eingeweicht wird. Ich habe fast 1,5 Jahre mit dem Spülmittel aus Olivenölseife, Natron und Wasser gespült und nie Probleme mit dem Abfluss gehabt. Bei dem Spülmittel aus Zitronen und Essig bin ich mir nicht so ganz sicher. Ich habe das nur eine zeitlang in Kombination mit dem anderen benutzt, nie alleine. Aber auch Zitrone und Essig können leichte Fettverschmutzungen lösen. In der Spülmaschine habe ich es nicht benutzt – nur für den kleinen Abwasch. Unser Geschirr ist aber auch selten stark fettverschmutzt. Wir benutzen z. B. auch kein Kokosöl zum Braten, denn da könnte ich mir vorstellen, dass dies ein Problem für die Abflussrohre wäre, wenn es abkühlt. Ich hoffe, meine Antwort war hilfreich für Sie?

    Liebe Grüße

    Anja

  17. Vielen Dank für die beiden Anleitungen.
    Das Spülmittel mit Zitrone, Salz und Apfelessig habe ich schon öfters gemacht. Wie empfohlen, nehme ich es mit einem Löffel aus dem Schraubglas. Es ist das einzige Spüli, das meine Töpfe von Schlieren und Stärkeresten vollständig und super leicht befreit. Also z. B nach Hülsenfrüchten, Nudeln, Reis usw. Weder Geschirrspüler noch gekauftes Spüli mit „Extra Fett- und Stärkelösekraft“ bekommen das hin. Und es reicht eigentlich immer ein TL. Genial. Und riecht lecker 😉

  18. Hallo Steffi,

    es freut mich sehr, dass du meine Anleitung für das Spüli ausprobiert hast. Das Zitronenspüli eignet sich auch immer gut, wenn sowieso gerade mal Zitronen im Haushalt anfallen und man die Reste verwerten möchte.

    Liebe Grüße

    Anja

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